Subtil erarbeitet Rainer Nöbauer-Kammerer eine Ästhetik des Widerstands – ohne diese per se als solche zu benennen. In seiner ersten Einzelausstellung in Wien am IFK zeigt der Künstler in der Ausstellung IRONIC TURNS einen Querschnitt seiner Installationen und Interventionen. Das gleichnamige Buch, das 26 Arbeiten des Künstlers umfasst, mit Texten von Ursula Maria Probst und Georg Wilbertz, feiert ebenfalls Wien-Premiere.
Walter Benjamin war ein Sammler. Seine Leidenschaft für Bücher wie für Spielzeug ist bekannt, aber er interessierte sich auch für Postkarten, die als neues Medium um die Jahrhundertwende eine große Popularität erlangten. Postkarten wurden in hoher Auflage gedruckt und waren preiswert. Sie verlangten von dem Schreibenden, sich kurz zu halten, und legten den geschriebenen Text offen dar. Wie Twitter heute, so galten die Postkarten damals als »modern«.
1959 wurde Hannah Arendt nach Hamburg eingeladen, um den Lessing-Preis entgegenzunehmen. Sie konnte den Preis als Jüdin nicht ablehnen, aber sie konnte ihn auch nicht als Deutsche annehmen. Eingeladen als Humanistin, sprach sie als Jüdin. Identität wird bei ihr zur politischen Tatsache, die sie dann auch auf die Bühne der Preisverleihung bringt.
Eine Fotografie von 1946 zeigt die Tänzerin und Choreografin Lea Bergstein (1902–1989) auf sandigem Grund, unter freiem Himmel tanzend. Aufgenommen vor Palmen und Zypressen, steht diese expressive Pose sinnbildlich für Bergsteins Suche nach einem eigenständigen körperlichen Ausdruck im neuen hebräischen Tanz.
Im ERC-Projekt PREDEF „Prefiguring Democratic Futures. Cultural and Theoretical Responses tot he Crisis of Political Imagination“ von Oliver Marchart an der Universität Wien sind zwei Prae-Doc- und eine Post-Doc-Stelle mit kultur- und theaterwissenschaftlichem Profil ausgeschrieben. https://predef.univie.ac.at/
Vier Mal im Semester findet ein Jour fixe statt, der ein Diskussionsforum für Gastvorträge, SFU-Projekte und studentische Forschung bieten soll. Der Jour fixe wendet sich an alle Interessierten, externe Besucherinnen und Besucher sind ausdrücklich willkommen. Die Veranstaltungen finden bei freiem Eintritt statt.
Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Abigail Susik (dzt. City of Vienna/IFK_Fellow), die den Lohnarbeits-„Abolitionismus“ der Surrealisten beforscht hat, und dem Autor Peter A. Krobath, der basierend auf Interviews mit Arbeitnehmer*innen ein Lexikon der Sabotage verfasst hat, widmen wir uns diesem Themenkomplex im Rahmen eines Leseabends zu surrealistischen Anti-Arbeits-Manifesten, renitenten Lexikoneinträgen und pointierten Absagen fragwürdiger Jobangebote.
Was tun nach der Arbeit? Reading Group: Sabotage
Ort: Kunsthalle Wien Karlsplatz, Anmeldung an vermittlung@kunsthallewien.at, Eintritt frei
Hans Belting, richtungsweisender Kunsthistoriker und international geachteter Kulturwissenschaftler ist am 9. Januar 2023 verstorben. Professor Hans Belting war von 2004 bis 2007 Direktor des IFK. Unter seiner Ägide wurden neue Akzente in Richtung interdisziplinäre Kunst- und Bildwissenschaft gesetzt und ein neuer Forschungsschwerpunkt mit dem Titel »Kulturen des Blicks« ausgeschrieben.Wir bedauern sein Ableben und sprechen seiner Familie unser Beileid aus. Thomas Macho und das IFK_Team
Nachruf von Peter Geimer in der FAZ.